Reisebericht Insel Elba, 13.04. - 23.04.2017
Punkt 17 Uhr ging es los - es sind alle extra etwas frührer nach hause
gekommen, denn es war ja Gründonnerstag und da sind die Staus bereits vorprogrammiert.
Unterwegs war es dann jedoch nicht wirklich gravierend, der Verkehr war zwar
schon sehr dicht, aber wir sind nirgends länger in einer Kolonne gestanden. Die
Fahrt ging wie meistens, wenn es von uns aus in den Süden geht, über den San
Bernardino. Gegen 20:30h sassen wir bereits alle 5 im Mc Donalds in Mendrisio
beim Nachtessen. Da wir hier ja noch auf dem schweizer Mobilfunknetz waren,
riefen wir unsere Reisebegleiter nochmals an um zu fragen, wo sie aktuell waren -
ihre Antwort war: "in
Sargans beim Abendessen". Im Anschluss ans Essem machten wir uns
erneut auf um die weitere Fahrt in Angriff zu nehmen - inzwischen war es
bereits stockdunkel draussen. Zuerst folgte noch ein kurzer
Tankstopp und dann hiess es wieder ab auf die Autobahn. Kaum drauf "wuff" ein
Blitzkasten (unten ein Bild des Radars am Tag) hatte uns arschkalt erwischt - hier soll 80 gelten und ich fuhr 90
- naja gesehen habe ich weder die Signalisation, noch den Kasten im Vorfeld.
Aber wenn man die Toleranzen noch abzieht, kann dies nicht wirklich teuer werden
und meine letzte Busse liegt ja auch schon 20 Jahre her....
Also scheiss
drauf und weiter gehts, am Zoll in Chiasso wurden wir an der stehenden
Autoschlange vorbei durchgewiesen und schon waren wir in Italien. Der Verkehr
war zwar immer noch sehr dicht, aber auch hier keinen Stau. Mailand erreichten
wir gegen 22:00h. Die Fahrt ging weiter über Piacenza, La Spezia, Livorno nach
Piombino. Die letzten 50 Kilometer hatten es jedoch nochmals in sich, es folgte
auf dieser "Autostrasse" ein Schlagloch dem anderen. Ab Piacenza waren wir
teilweise mutterseelenalleine auf der Autobahn, keine Ahnung wo alle die Autos
so plötzlich geblieben sind - aber egal, so reiste es sich völlig entspannt.
Genau um 03:15h erreichten wir den vereinbarten Treffpunkt (der letzte
Parkplatz vor der Fähre) und legten uns aufs Ohr. Zwei Stunden später trafen
auch unsere Kollegen auf dem Parkplatz ein und wir genehmigten uns das obligate Begrüssungsbierchen.
Im Anschluss hauten wir noch die verbleibende Zeit
bis zur Einschiffung über die Ohren und schon fuhren wir mit unseren Fahrzeugen um 7:30h auf die Fähre
der Blunavy mit Ziel Portoferraio auf der Insel Elba. Die Fahrt dauerte rund 1
1/4h und schon düsten wir auf elbanischem Boden. An der ersten Zapfsäule
füllten wir unsere beiden Autotanks nochmals bis oben hin und nahmen noch
die letzten paar Kilometer bis nach Porto Campo unter die Räder. Die Strässchen
auf Elba sind sehr schmal und dazu noch extrem kurvenreich, aber kein Problem, auch dieses Teilstück
meisterten wir noch mit Bravour und erreichten um 9:00h den schönen Camping
Ville degli Ulivi.
Wir durften uns den Platz frei auswählen und
entschieden uns für zwei Plätze direkt neben dem Bungalow unserer Freunde. In
der Vorsaison macht der Platzwart mal eine Ausnahme und so durften wir auf dem
einen Platz den Duro und auf den anderen Stellplatz den Anhänger stellen - perfekt,
herzlichen Dank nochmals!
Den restlichen Tag genossen wir gemütlich und plauderten im
Halbschatten über Dies und Das. Das heutige kulinarische Highlight bestand aus
ein 2,8 Kilo Braten, den wir auf dem mitgebrachten Grill zubereiteten - absolut herrlich dieser
Braten, den wir zusammen mit Kartoffelstock und Zwiebelsauce verschnabulierten.
Dann noch ein kurzer Schlumi in der platzeigenen Bar und dann hauten wir
uns alle schweinemüde (wir hatten ja eine Freinacht hinter uns) aufs Ohr.
Ich wachte um 8h auf und schrieb den ersten Reisebericht der vergangenen Tage nieder,
währenddessen alle anderen noch tief und fest schliefen. Am morgen war der Himmel noch
etwas bewölkt, doch es war für heute und die folgenden Tage eitel Sonnenschein
angesagt. So gegen 10h war der Rest auch wach und es wurde ausgiebig gefrühstückt. Den
restlichen Vormittag verbrachte ich mit dem WLAN-Dongel der einfach nicht mehr
funktionieren wollte. Am Nachmittag spazierten wir nach Marina di Campo, wo wir
einen coolen Spezialitätenladen inspizierten und so allerlei zum Degustieren
erhielten. Den kleinen/grossen Hunger stillten wir in der Pizzeria Bologna, wo es sogar
glutenfreie Pizzen für unsere Tochter gab.
Auf dem Rückweg machten wir
noch einen Abstecher in den Conad, das ist ein grosser italienischer
Lebensmittelladen. Hier wurden die Vorräte wieder aufgefüllt, unter anderem
mit Fleisch für das Abendessen. Heute gab es Steaks und Ofenkartoffeln vom Grill.
Den Abend liessen wir dann gemütlich mit plaudern und ein paar Moretti's
ausklingen. Um 01:00h fielen wir dann Müde in die Betten.
Heute war das Wetter der oberhammer, absolut wolkenlos sonnig. Also bauten wir nach dem
Morgenessen die Windsurfbretter auf und gingen an den nahmen Strand zum Sonnenbaden
und Faulenzen. Der Wind war ebenfalls ganz angenehm und so zogen unsere Kids
mit den Windsurfbrettern in
der Bucht so ihre Runden - traumhaft!
Am Nachmittag ging es noch an
den Pool - der für meine Verhältnisse jedoch noch ziemlich kühl war und somit zur Mutprobe wurde! Aber
man konnte ja auch auf den Liegestühlen etwas weiterschlafen - smile.
Das Abendessen war wiederum von der Campingküche - diesmal Hamburger mit Spiralnudeln. Den restlichen Abend
verbrachten wir wiederum draussen bei lauen Temperaturen vor dem Duro und
genehmigten uns ein Moretti, vielleicht waren es auch zwei und einen
elbanischen Grappa. Heute wurde es jedoch etwas weniger spät, denn bereits um
22:30h war Nachtruhe.
Ich holte gegen 10h erneut Brot vom Laden, aber jeden Tag hatte es etwas
weniger Auswahl. Entweder haben die immer das gleiche Kontingent, oder die
Leute waren generell hungriger, oder es sind einfach mehr Leute auf dem Platz.
Nachdem z'Morge wurde diskutiert was man heute anstellen könnte und so einigten
wir uns auf eine Wanderung der Küste entlang Richtung Lacona. Gegen 13 Uhr ging
es zu 7 los - da wir ja noch jemandem im Rollstuhl dabei hatten, fuhr
dessen Papa mit dem Auto los, so war auch gerade der Shuttle für die Rückfahrt
vorhanden.
Die Wanderung war traumhaft, der Blick immer auf die
benachbarten Inseln und in die schönen Buchten von Elba schweifend. Ups und schon war es
passiert - ich rutschte an einer steilen Stelle aus und vertrampelte mit arg
den Fuss - man tat das weh - "herrgottnomal" (wie sich später herausstellen
sollte, habe ich mir dabei ein Band am Sprunggelenk abgerissen). So konnte die Wanderung an dieser Stelle in der
Bucht von Forza nur noch abgebrochen werden. Ich humpelte und hüpfte an den
Strand wo es eine Schotterstrasse gab, dieser entlang schleppte ich mich zurück
zur Anhöhe, in der Hoffnung, auf die Teerstrasse die nach Lacona führte zu
gelangen. Wo mich wiederum unser Kollege, den ich inzwischen angerufen hatte, hätte
abholen sollen. Doch wie immer im Leben, kam es anders, die Strasse führte
nicht zur Teerstrasse, sondern schlussendlich wieder den Hügel hinunter und
kam auf der Hinterseite des Campingplatzes wieder in die "Zivilisation". Gerade
dort angekommen, fuhr auch der herbeigerufene Kollege vor, der nach langem
Suchen, die geschilderte Strasse gefunden hatte. Fazit: Eine sehr schöne
Wanderung, mit fatalen Folgen - sprich mein Sprunggelenk war am Arsch und ich bin
damit
noch gut 3 Kilometer zurück zum Duro gehumpelt. Das nennt man Kampfsau!
Nachfolgend ein Bild von zuhause mit der Fuss-Schiene - Resultat: Bänderriss.
Danach konnte ich den
Fuss endlich im Pool kühlen und mit einem grossen Verband und Salbe versorgen - mal
sehen wie es sich weiterentwickelt, resp. was ich mir eigentlich wirklich
kaputt gemacht habe - denn arg weh tut das Teil!
Den restlichen
Nachmittag verbrachten wir dann locker am Pool und der Campingbar mit einem
grossen Bier namens Peroni -
so konnte der Haxen still und hochgelagert werden. Ach ja und Bier ist ja
bekanntlich besser als Paracetamol!
Zum Nachtessen gab es
dann Spaghetti Bolognaise und einen feinen ärztlich verschriebenen Grappa vor dem zu
Bett gehen.
Dieses Mal ging unser Kollege Brot holen und das Krüpeli (ich) durfte sich
schonen - smile. Nachdem Morgenessen ging es dann zuerst ab in die Apotheke um eine
Stützbandage zu holen. Das Mittagessen war sehr unspektakulär - es gab Reste vom
Frühstück. Am Nachmittag gingen die beiden Herren im Conad mit dem Auto einkaufen und die
restlichen liefen vom Camping nach Marino di Campo wo wir uns zum Apéro wieder trafen.
Es herrschte ein ziemlich starker Wind, so dass wir nach der Rückkehr so ziemlich
alles anbinden mussten, was nicht angeschraubt war.
zum Abendessen waren
Steaks und Röschti geplant und so wie es kommen musste, mitten beim grillieren
fing es an zu regnen. Der Regen wurde immer stärker und so mussten wir alles
was draussen war regenfest verstauen und unter das Regendach des leeren
benachbarten Bungalows flüchten. Das Essen war trotzdem sehr lecker, auch wenn
es draussen windete wie blöd und dazu quer regnete.
Kaum war des Essen
beendet hörte auch der Regen auf! So beschlossen wir nach dem Abwasch, den
heutigen Schlumi in der Bar einzunehmen. Gegen 22:00h flielen wir dann müde in die
Betten.
Ich musste auch heute kein Brot holen gehen (Dispens) und konnte dadurch zuerst unter die
warme Dusche hüpfen. Das Wetter war inzwischen wieder sonnig und wolkenlos. So
dass wir beschlossen zuerst auf den Wochenmarkt und dann die erste Hälfte der Insel
zu begutachten. Um 11h ging es los - wir fuhren im Uhrzeigersinn und so konnten
wir schon nach kurzer Fahrt die Inseln Giglio, Monte Cristo, Pianosa und
Korsika sehen. Etwas später folgte noch Capraia. Die Fahrt war wunderschön, die
Strasse fast menschenleer und die Aussicht ein Traum! Gegen 13:00h waren wir in
San Andrea und besuchten die Felsenklippen mit ihren imposanten
Felsformationen und den super schönen Felsenweg.
Im Anschluss folgte
das Mittagessen im Hafenrestaurant und dann eine kurze Fahrt bis zum Sessellift auf den
Monte Capanne - diesen fotografierten wir jedoch nur, denn die Preise für diese
fahrenden Papierkörbe oder Papageienkäfige kostet hin und zurück stolze 18
Euro!
Nachher wollten wir eigentlich über den Monte Pedrone zurück nach
Marina di Campo fahren, die Strasse ist jedoch für unseren Duro nicht geeignet
- verboten - max. 4 Tonnen. Unsere Kollegen nahmen mit ihrem PKW die Strasse und wir fuhren
aussen rum. Unsere Route war auch sehr schön und so trafen wir uns gegen 17h
wieder auf dem Camping zum Apéro. Das Nachtessen war dann im Restaurant Porto, mit wunderbarem Blick über die Bucht
von Marina di Campo. leider war
das Personal noch im Winterschlaf, so dass wir das Essen sehr gestaffelt
bekommen haben. Der Preis war ebenfalls mit 200 Euro sehr defitg!
Nachdem Essen gab es noch einen elbanischen Grappa im Duro, bevor es dann ins
Bett ging.
Tagwache war heute um 8 Uhr. Als erstes fuhren die beiden Herren zum Einkaufen
nach Marina di Campo - Pommes-Frites, Schweinebraten, Brot und eine Glaschüssel
für den Gratin am Abend. Das mit der Glasschüssel war zwar sehr schwierig, aber
wir meisterten auch diese Herausforderung. Im Anschluss wurde dann gefrühstückt.
Dann den
restlichen Vormittag mit Nichtstun verbracht, bevor es dann leckere Pommes von
der mitgebrachten Friteuse gab. Danach wurde noch eine gute Stunde in der
Bucht windgesuft, bevor dann der Kartoffelgratin in den Ofen verfrachtet wurde
- dazu gab es Schweinebraten vom Grill.
Vor dem zu Bett gehen, haben wir
noch etwas im Duro zusammen geplaudert.
Unsere Freunde sind früh raus - 07:30h war Tagwache, sie wollten nach Rio die
Marina ins Bergwerksmuseum. Wir sind erst gegen 09:30h auf und nach dem
Frühstück, sind auch wir losgefahren um den zweiten Teil der Insel zu entdecken. Zuerst
ging es über einen kleinen Pass nach Lacona, dann weiter nach Capoliveri und von dort
ebenfalls nochmals weiter Richtung Cap - wir wollten noch die alten
Bergwerkszeugen sehen. Doch irgendwann wurde es immer schmäler und schmäler und
zu guter Letzt hörte auch noch die asphaltierte Strasse auf und wurde zur
Kiesrumpelpiste die immer steiler den Hang hoch ging.
Da wir nicht wussten wo
die noch hingeht, haben wir gedreht und
sind wieder zurück nach Capoliveri, Porto Azzuro, Rio, ebenfalls nach Rio di
Marina getuckert und siehe da - wie wenn wir abgemacht hätten, sassen unsere
Kollegen allesamt in einem Restaurant am Hafen beim Mittagessen. Also gesellten
wir uns ebenfalls hinzu und genossen eine leckere Pizza, bevor es dann weiter
noch Portoferraio ging.
Die Fahrt dauerte etwa 40 Minuten und schon
waren wir im Hafen von Portoferraio, wo wir auch parkierten - kostenlos
natürlich, Gebühren werden erst ab dem 1. Mai fällig. Wir umrundeten zuerst den alten
Stadtteil und genossen noch ein feines Gellati. Dann ging es weiter nach San
Martino - dort hatte Napoleon Bonaparte während seines 10 monatigen Exils auf
Elba ein Haus. Doch wie sich schnell herausstellte, kann man diese Besichtigung
getrost vergessen (es steht auch so in diversen Reiseführern und im Internet) und
sich die Euronen sparen - nichts besonderes, sondern eine reine
Touristenfalle, in die wir zum Glück nicht getretten sind.
Auf der
Heimfahrt es noch schnell in den Conard um Grillwaren einzukaufen und schon sassen
wir gemütlich beim Abendessen - dazu gab es die letzten Teigwaren die wir noch
von zu hause mitgebracht hatten und Tomatensalat mit Mozzarella.
Dann noch einen Schlumi und ab
ins Bett.
Heute war zuerst ausschlafen auf dem Programm. Nachdem Morgenessen folgte noch ein gemütlicher Tag an der Beach. Dann
wurde langsam zusammengepackt und das Material verladen. Am späteren Nachmittag
marschieren wir nochmals nach Marino di Campo um noch ein paar Souveniers zu
kaufen - ja auch ich humpelte dieses Mal locker wieder mit von der Stange.
Das
Abendessen wurde dann im Restaurant Pizzeria "La Rustica" eingenommen. Leider
war das Essen überhaupt nichts besonderes, eher eine Massenabfertigung und
zudem war der Laden noch extrem voll. Vor dem zu Bett gehen, wurden noch die
letzten Sachen reisefertig zusammengepackt - denn morgen geht es ja wieder früh
los nach Hause.
Tagwache war um 07:15h. Im Anschluss noch kurz die allerletzten Sachen zusammengeräumt
und schon ging es los in Richtung Portoferraio, wo um 09:15h die Fähre
pünktlich ablegte. Gegen 10:30h waren wir wieder auf dem Festland in Piombino
und nahmen die 687 Kilometer bis nach Hause in Angriff. Die Fahrt ging über die
gleiche Strecke wie bei der Hinreise. Zuerst Livorno, La Spezia, Piacenzza,
Milano, Chiasso, Bellinzona. Unterwegs gab es noch ein Mittagessen im Mc
Donalds und einen Tankstopp bei BP.
Da am Gotthard 7 km Stau herrschten
fuhren wir erneut über den San Bernardino und dann weiter über Chur bis zu
unserer Homebase im Zürcher Oberland, dass wir genau um 20:37h erreichten. Die
Rückfahrt war somit bis auf ein paar wenige Minuten gleichschnell wie die
Rückfahrt.
Fazit:
Ein wunderbarer Frühlingstripp, bei 10 Tage Sonnenschein und Temperaturen um
die 20 Grad. Total sind wir 1608 Kilometer gefahren.
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