Reisebericht Süd-Tirol, Istrien (Kroatien)
19.07. - 07.08.2015
Endlich geht es los - der Duro ist gepackt und die Insassen mehr als
ferienreif. Es ist 13 Uhr und bereits gegen 37 Grad am Schatten - also extrem heiss!
Nichts desto trotz fahren wir zuerst dem Walensee entlang in Richtung
Landquart und hoffen, dass es dann im Landwassertal kühler wird - doch leider
Fehlanzeige. In Küblis ist es immer noch knappe 40 Grad und unser Duro hat das
erste Mal kurz heiss - die 6 Tonnen haben ihren Preis. Es ist sogar so heiss,
dass der 24/12V Spannungswandler, der unteranderem unser Navigationsgerät
speisst, kurzfristig seinen Dienst quittiert - es ist im Zwischenboden also mehr
als 80 Grad! Somit zwangsläufiger Zwischenhalt und den Wagen etwas abkühlen
lassen. Nach einer halben Stunde geht es dann weiter über den Flüela - 2300 Meter
sind geschafft und dort oben hatten wir immer noch satte 32 Grad - absoluter
Wahnsinn!
Auf der anderen Seite wieder runter, weiter nach Zernez,
doch schon folgte das nächste kleine Problemchen - ein Schubladenverschluss ist
durch die Kurvenfahrerei abgebrochen und so musste einer der drei hinteren
Mitfahrer die Lade temporär von Hand zu halten. Aber auch dafür haben wir immer
Ersatz - es ist ja nicht das erste Mal. Also erneut ein Stopp, die Nummer 2 und flott gefixt -
weiter gehts, der Ofenpass stand auf dem Programm. Auch der hatte es bei der
Hitze in sich und so hatte unser Fahrzeug kurz vor der Passhöhe wieder etwas
heiss. Zum Glück gerade mal noch drüber geschafft und in der folgenden Abfahrt
durch das Südtirol konnte er sich ganz rasch wieder erholen. Im Südtirol
herrschte ein absolut tropisches Klima und da unsere Klimaanlage auch gerade nicht
funktionieren wollte (es waren noch die Winter- und Frühlingsabdeckung drauf
geblieben - SCHEISSE - haben wir also weiter geschwitzt).
Flott ging es
über Meran nach Bozen und dann in Richtung Brixen den Brenner hoch - auch hier
immer kurz vor dem Temperaturleuchtenlimit den Hang hoch gekrochen und
geflucht....die genauen Details enthalten wir nun der Leserschaft - smile. In Brixen
dann wieder weg von der Autobahn und das Pustertal hochgerattert. Die dortige
Fahrt war wieder deutlich entspannter, denn erstens wurde es wieder flacher und
zum zweiten langsam Abend und etwas kühler. Wie erwartet steuerten wir gegen 21
Uhr unseren heutigen Übernachtungsplatz am grossen Parkplatz der
Kronplatzseilbahn in Bruneck an. Wir waren ja nicht gerade die einzigen, die diesen
kostenlosen Platz besuchten und so gesellten wir uns mitten in eine
internationale Gemeinschaft von Wohnmobilisten. Ouuhhmann jetzt hatten wir aber
wirklich so ganz langsam aber sicher einen Mordshunger und zum Glück war die
nahegelegene Pizzeria noch geöffnet. Also nichts wie rein und vier leckere
Pizzen und einen Salat bestellt. Nach einem feinen z'Nacht, gegen 23h gings
dann wieder zurück zum Duro, wo noch ein Bierchen als Schlumi genehmigt wurde.
Dann die Schotten dicht gemacht und ab in die Heia.
Donner und Blitz und
Regen und so - ein Gewitter zog noch kurz vorbei und so wurde es doch noch ganz angenehm
kühl für die Nacht.
Gegen 8h aufgestanden - viele unserer Womo-Kupanen waren schon bereits
weitergefahren, denn der Tag wurde erneut sehr heiss. Aber zum Glück war unsere
heutige Etappe nur sehr kurz - Cortina d Ampezzo hiess unser Ziel und das sind
gerade mal 85 Kilometer. Die Fahrt durch das Dolomitengebirge war atemberaubend - die
steilen Felswände erstrahlten in der Sonne von ihrer schönsten Seite.
Gegen 10 Uhr erreichten wir den Campingplatz am Ufer des Flusses der Cortina
durchfliesst. Die Begrüssung durch die grummelige Zeltplatzdame war nicht
gerade freundlich, aber was solls. Trotzdem haben wir einen sehr schönen
Übernachtungsplatz im hintersten Teil des Campingplatzes erwischt und uns kurz für
die nächste Nacht eingenistet. Kaum hatten wir die Markise ausgefahren, kam schon ein erneuter
Regensprutz. Also wurde die geplante Velotour nach Cortina auf nach dem
Mittagsschläfchen verlegt. Zwischendurch wurde noch etwas "Ägschen" geboten -
denn eine österreichische Womofahrerin steuerte ihr Gefährt schnurstracks
rückwärts in den Laternenpfahl - bummmmm.
Am mittleren Nachmittag wurde das Wetter
wieder besser und so fuhren wir mit unseren Rädern den Hang hoch nach Cortina d
Ampezzo. Vor der Fussgängerzone die Drahtesel parkiert und durch das Dorf hin und
zurückgeschlendert. Im Anschluss wieder zurück zum Zeltplatz gesteuert und im
Nachbarcamping für das Nachtessen reserviert. Dann aber zuerst ab unter die Dusche -
wir hatten es nun wirklich nötig, so durchgeschwitzt wir gerade waren.
Das Essen in der Pizzeria war wiederum sehr lecker und auch preiswert mit gut
60 Euros für 5 Personen. Nachdem Essen dann noch etwas mit unseren Zuger-Nachbarn geplaudert und dann hiess es ab ins Bettchen.
Um 6:30h aufgestanden, denn es standen ja wieder gut 220 Kilometer vor uns und die
wollten wir nicht gerade in der Mittagshitze zurücklegen. Auch diese Etappe,
sie war zwar wieder sehr heiss - aber doch ganz entspannt. Grado kurz vor
Triest war das heutige Ziel. Den dortigen Camping erreichten wir gegen 11h und
checkten gerade ein. Dann wieder ein kleines Problem, denn der zugewiesene
Platz war bereits belegt und so wurde für Ersatz gesorgt.
Der Platz erwies
sich als sehr gute Wahl, denn er hatte auch einen netten Pool mit angrenzender
Bar. Den Nachmittag haben wir also mit "nichtstun" - nein nicht ganz - ich
konnte es ja nicht lassen und so habe
ich noch unsere Klimaanlage zum funzen gebracht und danach den Rest am Pool
verbracht. Das Abendessen - was gab es wiedereinmal - leckere Pizzen, aber
dieses Mal von unserem eigenen Duro-Backofen. So gegen 21:30h fiehlen wir Müde
in die Decken.
Heute war der letzte Teil unserer Hinreise nach Medulin - kurz nach 6 Uhr
aufgestanden und dann über die Autostrada in Richtung Slowenien gedonnert -
besser gesagt, haben wir uns in die nie endende rollende Kolonne von Lastwagen
eingereiht und sind gemütlich alle hinterenander mit knappen 90 kmh nach Triest
getuckert. Dann schwupps über die Grenze nach Slowenien und 30 Minuten später
bereits problemlos über die kroatische Grenze gefahren. Wenig später ging es
dann wieder für eine gute Stunde über die Autobahn bis nach Medulin -
Kostenpunkt umgerechnet knappe 19 Euronen. Unseren reservierten Campingplatz in Medulin
erreichten wir gegen 10 Uhr. Es folgte das kurze Checkin und wir konnten zwischen
zwei Plätzen auswählen - wir entschlossen uns jedoch für denjenigen an der Sonne,
dafür direkt am Meer.
Was dann folgte war eine reine Tierquälerei! Bei 40
Grad am Schatten folgte der gesamte Aufbau - nachdem wir gefühlte 50 Liter Wasser
getrunken hatten, standen unsere Bauten und die Verkabelung lag.
Uff
geschafft - waren wir froh und sprangen direkt mit den verschwitzten Klamotten
ins Meer - wauh wie erfrischend das sein kann. Den restlichen Nachmittag sind
wir dann mehrfach zwischen Duro und Meer hin- und hergepilgert. Zum z'Nacht gab
es dann feine Spaghettis direkt von der Bordküche. Durch die Schinderei mit dem
ganzen Aufbau in der Tageshitze, waren wir doch sehr müde und gingen zeitig ins Bett.
Heute war wieder Kaiserwetter und so haben wir direkt nach dem Frühstück die
beiden Windsurfbretter abgeladen und alles Material aufgebaut. Die drei Kids
haben abwechslungsweise stundenlang damit geübt und konnten bis zum
Mittagessen, bereits alleine damit etwas fahren. Dann erstmal eine lange Siesta
eingelegt, denn es war in der Zwischenzeit doch bereits wieder gehen 40 Grad am
Schatten. Hotdog und Tomatensalat - das war unser heutiges Mittagsmenu.
Den gesamten Nachmittag verbrachten wir in etwa gleich wie den Vormittag -
immer mal wieder Schwimmen und Windsurfen, schön im Turnus. So gegen 17h haben
wir die drei Kids für die nächsten 4 Tage zum Windsurfkurs angemeldet, ganz
schön günstig hier! 4 Stunden Windsurfausbildung kosten pro Kind 500 Kuna, dass
sind gerade einmal knappe 70 CHF, inklusive Leihmaterial.
Zum Abendessen
gab es dann noch Grillschnecken mit Tomate und Brot - wir mussten ja noch so
langsam aber sicher unsere Vorräte aufessen, bevor die verdorben sind.
Dann hiess es aber ab unter die Dusche und fertig machen für auf den
Meduliner-Ramschmarkt. Hier gibt es alles was die Welt nicht braucht und das,
wenn man nicht gut "märtet" erst noch schweineteuer. Das Zeugs ist wenn
überhaupt original, dann Direktimport aus China und wird von den unzähligen
Verkäufern sehr aktiv verkauft. Ein paar kleine Ketteli hat unsere Tochter dann
doch noch für ihre Kolleginnen zu hause ergattert und der grosse Sohnemann eine
Pilotensonnenbrille.
Zu guter letzt wollte noch der kleinere Sohnemann
ein Pennyboard (kleines Rollbrett) - aber da stimmte der Preis mit unserer
Vorstellung noch nicht und so haben wir den Kauf auf ein späteres Mal
verschoben, wir sind ja noch eine Weile da. Dann mit den Rädern wieder zurück
zum Duro und einen Schlumi gegönnt und den rein in die Federn, denn morgen ist
ja auch noch ein Tag.
Jippi es luftet heute ziemlich stark, also absolut perfektes Surferwetter -
doch zuerst sollte noch der Einkauf erledigt werden. Also haben wir unsere 5
Drahtesel gesattelt und sind zuerst quer durch den Zeltplatz, dann den Hang
hoch zum Plodine (ein kroatischer Supermarkt) geradelt. Im Laden drin herrschte
das perfekte Chaos, denn die Regale sind so eng gestellt, dass ein kreuzen mit
den Einkaufswagen gar nicht richtig möglich war und an den Kassen standen lange
Menschenschlangen. Doch wir haben auch dies hingekriegt und sind mit vollen
Taschen wieder beim Duro eingetroffen und haben dessen Kühlschrank rappelvoll
gefüllt.
Dann hiess es bei einer ausgedehnten Siesta ersteinmal
verschnaufen. Gegen 15 Uhr meinte meine Frau, dass die Kids doch vor
ihrem Surfkurs noch etwas essen müssten und verschwand kurzerhand in Richtung
Insel-Restaurant. Wenig später traf sie mit 2 grossen Pizzen wieder bei unserem
Duro ein und wir verspeisten diese beiden Dingerchen im handumdrehen.
Dann folgte die erste Windsurflektion - zuerst eine Theorie-Trockenübung auf
dem "Drehteller" und dann ab ins Wasser. Die drei stellten sich ganz geschickt
an, so dass die bereits innerhalb kurzer Zeit hin und auch wieder zurück fahren
konnten. Das ganze wurde mehrfach wiederholt und nach einer guten Stunde war
Schluss für heute. Morgen um 14 Uhr folgt dann Lektion Nummer zwei.
Zurück beim Duro gab es dann das wohlverdiente Nachtessen - Cevapcici mit
Kartoffelstock (Schweizer-Art). Dann noch kurz unter die Dusche und vor dem
Duro noch ein Bierchen gegönnt um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.
Wiederum ein Traumsonnenaufgang um exakt 05:48h - ich weiss auch nicht warum,
aber ich erwache regelmässig genau um diese Zeit. Also habe ich den Fotoapparat
gezückt und ein paar schöne Fotos direkt aus dem Duro davon geschossen - es hat
sich wirklich gelohnt! Danach noch genüsslich gute zwei Stunden
weitergeschlafen, bevor es dann zum feinen Zmorgen ging.
Die heutigen
Temperaturen waren mit gut 30 Grad nicht mehr ganz so heiss wie die letzten
Tage, aber immer noch ganz "angenehm" warm und deutlich angenehmer als auch
schon. Den Tag verbrachten wir mit Sonnenbaden und Windsurfen. Die drei Kids
hatten heute um 14 Uhr ihre zweite Lektion und haben bereits deutliche
Fortschritte erzielt. Nach der Windsurfschule zuerst beim Campingkiosk ein
Glace gegessen und dann nochmals etwas gesurft und gebadet, bevor es dann ab
unter die Dusche zum entsalzen ging.
Das Nachtessen, dieses Mal kochten
wir ab der Duro-Küche leckere Schweineschnitzel mit Spätzli und Salat.
Den schönen Sonnenuntergang, haben wir für heute einmal von der Inselmitte aus
begutachtet. Unser Traumplatz direkt am Meer auf der super schönen Insel (der
Durchmesser beträgt rund 200 Meter) hier in Istrien/Medulin ist wiederum
hammermässig. Es war eine wirklich gute Entscheidung, auch dieses Jahr wieder
hier nach Kroatien zu fahren. Mal sehen, ob es dann nächstes Jahr die Pyrenäen
wird, oder ob es uns doch wieder in unsere "Wahlheimat" nach Korsika verschlägt
- big smile.
Bis spät abends, sind wir dann noch draussen gesessen und
haben aufs offen Meer hinaus geschaut, so richtig romantisch.
Diese Nacht war ganz schön etwas los. Ein Orkan-Sturm fegte über das Meer und
die Küste und riss alles mit sich, was nicht niet- und nagelfest festgemacht
war! Auch wir wurden leicht getroffen, unser grosser, sonst schattenspendender
Event-Shelter, hat eine massive sehr starke Windböe erwischt und so
zusammengedrückt, dass gerade vier Stangen beschädigt, respektive geknickt
wurden. Sobald der Sturm dann nachlässt, werde ich diese reparieren. In der
Zwischenzeit haben wir den Zeltstoff jedoch abgebaut, um noch schlimmeres zu
verhindern. Der Sturm hatte mindestens Windstärke 8!!!
Unsere kleine
Insel wurde fast davon geblasen. Selbst die sonst so windgewöhnten Möwen
blieben windgeschützt in einer Mulde am Boden. Unsere Nachbarn waren alle
ebenfalls damit beschäftigt, ihre Vorzeltstangen zu halten und versuchen diese,
so gut es eben ging mit weiteren Spannsets zusätzlich zu sichern. Doch viele
habe den Dienst quittiert und sind gebrochen - doch des einen Leid des anderen
Freund. Unser direkter Nachbar ein Holländer hatte weniger Glück als wir und es
zerlegte ihm das gesamte Vorzelt, so dass er es wegschmeissen musste. Genau
dies war unser Glück und wir konnten von ihm eine defekte grosse Stange haben,
die wir in vier kleinere Hüsen zersägten und damit konnten wir unser Zelt
wieder perfekt in standstellen. Besser als neu!
Das Morgenessen fiel für
einmal aus, dafür gönnten wir uns im Inselrestaurant drei leckere Hamburger,
einen gemischten Salat und ein Wienerschnitzel mit Pommes - köstlich! Mal was
anderes - Wind sei Dank!
Auch der heutige Surfkurs fiel sprichwörtlich
in den Wind - es hatte einfach viel zu viel davon.
Der Wind blies den
ganzen Tag und erst gegen 16 Uhr wurde er langsam schwächer. Im Anschluss haben
wir dann das Nachtessen in der Duro-Küche gekocht, dieses Mal gab es Hörnli mit
Hackfleisch und Tomatensalat. Dann folgte die obligate Dusche und der
Schlummertrunk mit Blick aufs offene Meer. Da die letzte Nacht doch dank des
Windes relativ kurz war, ging es heute zeitig ins Bett.
Der Tag begann wie immer, fast wie immer - zuerst den Event-Shelter wieder
vollständig aufgebaut, denn der Wind hatte nun ganz nachgelassen, dann mit dem
Fahrrad zum Laden gefahren um Brot für das Frühstück zu kaufen. Im Anschluss
gemütlich draussen gefrühstückt.
Während dem Frühstück gesellte sich
noch eine Luxus-Yacht zu uns in die Medulinerbucht, die blieb den ganzen Tag
und die folgende Nacht.
Am späteren Vormittag haben dann unsere Twins die Surfbretter
geschnappt und sind raus gefahren. Doch es verlief nicht ganz so, wie sie es
sich wohl vorgestellt hatten. Denn der Wind wurde stärker und wehte zudem in
Richtung der anderen Seite der Bucht, so dass sie immer mehr davon getrieben
wurden. Also musste Mama und Papa als Rescue-Mannschaft herhalten und
rausschwimmen um den Kidis zu helfen, wieder an den Ausgangspunkt
zurückzukehren. Ziemlich erschöpft vom langen Paddeln mit den blosen Händen,
mussten die Ausreisser zuerst einmal verpflegt werden, bevor es dann zur
Windsurflektion Nummer 3 ging.
Da der Wind inzwischen wieder etwas
nachgelassen hatte, verflief diese Lektion unter strenger Aufsicht des
Surflehrers problemlos. Doch klagten am Schluss alle über Rückenschmerzen und
Muskelkater - ja beim Surfen werden Muskeln strapaziert, die man sonst
halt nicht alle Tage benötigt.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir
mit herumhängen und einem leckeren Cubalibre, oder waren es gar zwei?
Nach dem Abendessen von der Duro-Kombüse, es gab ein echt schweizerisches Menu:
Röschti mit Spiegeleiern und Tomatensalat mit Mozzarella, sattelten wir unsere
Drahtesel und fuhren damit um die Medulinerbucht (ca. 5 Kilometer pro
Wegstrecke). Unterwegs genehmigten wir uns noch je eine Kugel Eis und pilgerten
über den Ramschmarkt, bevor es dann wieder zurück zum Duro und anschliessend
gegen 23:30h nach einer erfrischenden Dusche ab in die Heia ging.
Der heutige Tag begann bereits frühmorgens sehr sonnig und heiss. Als erstes
musste als Frühsport die Radtour zum Campingplatzladen (ca. 2 km hin und zurück) für
den Broteinkauf herhalten. Nach dem Frühstück habe ich mich schlau gemacht, wie
wir morgen am besten über Nebenstrassen zum Kap Kamenjak kommen können - denn
über die kroatischen Hauptstrassen ist es uns einfach zu gefährlich. Ich glaube einen vernünftigen Weg gefunden
zu haben - der auf Google-Maps doch ganz
passabel aussieht, mal sehen wie der dann in Natura sein wird.
Zum
Mittagessen haben wir unsere bald obligaten Pizza Margerita's im nahe gelegenen
Restaurant bestellt und mit erstaunen festgestellt, dass diese einfach so über Nacht pro
Pizza 5 Kunas teurer geworden sind. Die Dame wollte uns diese auf keinen Fall
mehr wie gestern noch für 30 Kuna das Stück verkaufen. Naja andere Länder
andere Sitten.
Dann folgte die letzte Surfstunde der Kids. Zuerst einmal eine
Trockenübung, wie man wendet und dann haben sie es eine Stunde im Wasser geübt -
die drei haben auch dieses Manöver mit bravour gemeistert. In der Zwischenzeit hat sich
meine Frau eine 45 Minuten Massage bei der Thailänderin gegönnt, als sie zurück
war dachte ich zwar, sie
bräuchte gerade nochmals eine auf Garantie - smile. Ich selber habe auf der
Bank gesessen und dem beidseitigen Gesehen sehr amüsiert zugeschaut.
Kaum wieder zurück beim Duro, stand dann das grosse Einkaufen im Supermarkt auf dem Programm.
Nein, nein nicht mit dem Auto, sondern mit dem Velo. Das sind hin und zurück
satte 12 Kilometer und die Schlange an der Kasse ist gefühlt genau so lang. Mit
einem prall gefüllten Rucksack und einer Tasche auf dem Gepäckträger, dafür 400 Kunas
ärmer, fuhr ich wieder zurück zum Duro. Im Anschluss folgte zuerst mal ein
wirklich verdientes kühles Bier.
Zum z'Nacht gab es leckere Hamburger
mit Salat von der Bordküche. Den Abend haben wir mit schreiben und lesen,
draussen vor unserem Duro im Liegestuhl verbracht.
Fast hätte ich es vergessen, das
Highlight des Tages - direkt auf den Platz hinter uns fuhr ein Aargauer mit
zwei Jungs. Sowas von unbeholfen habe ich selten jemanden erlebt, so hat er zum
Beispiel versucht einen Zeltnagel in den Boden zu schlagen und hat dabei während
dessen 15 Minuten ununterbrochen geflucht - das war bestimmt nicht der letzte
Streich.
Today was a fitness day! Gleich nach dem Frühstück, haben wir unsere sieben
Sachen zusammengepackt und sind mit unseren Drahteseln los zum Kap Kamenjak
gefahren. Die gestern im Internet rekognoszierte Route war ein Volltreffer.
Doch es war definitiv nicht die kürzeste Streckenführung, sondern sie war
einfach abseits der Hauptstrassen und führte gleich schon kurz nach Medulin über Stock
und Stein. Es holperte mit unseren Velos doch sehr und nach kurzer Wegstrecke
rief meine Frau bereits das erste Mal "Spitze kürzer oder ich kollabiere" -
diesen Ausdruck hörten wir noch ein paar weitere Male. Wir dachten uns jedoch,
solange die noch so pfuttern kann, wird es wohl nicht so schlimm sein. Die
schöne Radroute führte über Pomer, dann kurz in Richtung Banjole weiter nach
Prementura.
In Prementura waren wir dann allerdings heilfroh kein Auto
mit dabei zu haben. Denn erstens würde die folgende Kiespiste ab da 100 Kuna
für unsern Duro kosten und zweitens schlichen die vielen Autos alle
hintereinander her und es staubte gewaltig. Nach gut 1 1/2 Stunden hatten wir
unser heutiges Ziel in der sengenden Mittagshitze erreicht - die Safari-Bar auf
dem Kap Kamenjak.
Als nächstes wurden unsere fünf Fahrräder aneinander
gekettet und dann aber ab in die Bar um unseren grössten Durst zu löschen. Die
Bar die unter dichtem Schilf versteck ist, hatte immer noch den gleichen Charme
wie bei unserem ersten Besuch vor rund zwei Jahren. Die Preise waren ebenfalls
immer noch moderat und es war reger Betrieb. An den Klippen herrschte wie bei
unserem letzten Besuch vor 2 Jahren ein reges Treiben und knackige Badenixen
sonnten sich auf den Felsen.
Dann sind wir nochmals gut 500
Meter zu Fuss über die Klippen gewandert und es folgte das obligate
Klippenspringen. Die höchsten Sprünge waren ungefähr 15 Meter hoch und es
bereitete riesen Spass. An den Klippen hatte es zudem noch
Slackline-Balancierer und Kletterer, die die Wände hochkraxelten und immer mal
wieder ins kühle nass darunter plumbsten.
Gegen 16:30h hatten wir dann
alle genug vom Springen und geingen zurück in die Safari-Bar, wo wir uns
jeweils entweder einen Cevapcici- oder Gyrosburger gönnten, der uns dann auf
der späteren Rückfahrt noch plagten sollte.
Eine halbe Stunde später, haben wir
uns dann wieder auf die Velos geschwungen und sind über die Kiespiste zuerst
bis nach Prementura geholpert. Dann folgte wieder der Spruch meiner Frau und
den Kindern "Durst oder ich sterbe, oder genauer ich kollabiere" - also nichts
wie rein in den nächsten Laden und mit fünf Eineinhalbliterflaschen wieder
raus. Den nächsten Streckenabschnitt sind wir dann nicht mehr über die
Veloroute gefahren, sondern haben den schnelleren Weg über die Hauptstrasse
genommen und sind im Anschluss über die schmale Fussgängerbrücke über den Etang
nach Pomer gelangt. Dies war für unseredoch bereits gescholtenen "Fudis" die
bessere Variante und einiges kürzer. Der Rest war wieder gleich wie auf der
Hinfahrt und so erreichten wir den Duro gegen 18:30h und waren heilfroh wieder
zurück zu sein.
Nun aber ab unter die Dusche, diese hatten wir heute
wirklich mehr als nötig. Den Tag haben wir dann noch mit lesen und Tagebuch
schreiben vor dem Duro ausklingen lassen. Um 22 Uhr war für heute wirklich
Schluss, wir sackten alle müde in die Kissen.
Dieser Donnerstag begann wie ein ganz normaler Badetag. Unterwegs zum
Broteinkauf, auf dem Auto-Waschplatz wurden unsere Velos gereinigt, denn die
waren vom gestrigen Ausflug nach Kamenjak wirklich mehr als staubig. Dann
draussen ergiebig gefrühstückt, es gab unter anderem auch Spiegeleier mit
Speck - doch dann kam sie - die Bora (starker Fallwind) mit voller Wucht und
dieses Mal bies sie innert Minuten mit voller Kraft. Also in "Notime" alles
Winddicht gemacht und dies und jenes festgezurrt, was nicht absolut niet- und
nagelfest war. Unsere holländischen Nachbarn haben sogar in windeseile alle
ihre Habseligkeiten zusammengepackt und sind halsüberkopf Richtung Österreich
abgereist. Doch wir haben durchgehalten!
Es pfiff den ganzen Nachmittag
und die folgende Nacht gewaltig aus allen Löchern - doch wie es so ist im
Süden, die Sonne schien trotzdem!
Das Nachtessen haben wir in der
Duroküche gekocht und für einmal im Duro eingenommen - heute gab es Pouletfilet
mit Kartoffelstock, Bratensauce und Tomatensalat.
Es folgte direkt der
Abwasch und dann gings ab unter die Dusche, denn auch wir waren vom Bora-Wind
leicht bis fest paniert. Der Wind wurde immer stärker und erreichte mit seinen
Böenspitzen gegen 200 kmh. Er blies die ganze Nacht hindurch, immer mal wieder
begleitet von Blitz und Donner, sogar etwas regen war mit von der Partie.
05:45h der Strom fiel aus - ich hörte ein piepsen des Wechselrichters als Warnung und habe
daraufhin kurz
nachgeschaut. Ja es war so, der Landstrom war weg. Also raus aus den Federn,
rein in den starken Wind und den leichten Regen, mühsam habe ich mich bis zur Stromsäule
vorgekämpft. Bei der Säule angekommen habe ich gesehen, dass unsere
FI-Sicherung angesprungen war und habe sie wieder eingeschaltet. Kurze Zeit später,
dass Selbe nochmals, nur dieses Mal konnte ich sie nicht mehr einschalten, also
zurück zum Duro, alle Stecker raus und nochmals vor zur Säule - nun klappte es
auch wieder. Somit musste irgendeines unserer drei Kabel mal wieder etwas
Wasser erwischt haben und so war es! Das weisse eigentlich ein Indoorkabel für die
Aussenkochplatte war der Übeltäter.
Das Frühstück beim Duro haben wir
infolge des starken Windes für heute einmal ausfallen lassen. Übrigens, inzwischen schien bereits wieder
die Sonne und es herrschten angenehme Temperaturen um die 30 Grad, trotz des
Windes. Somit
haben wir fünf einstimmig entschieden, heute mit dem Bus nach Pula zu fahren. Gesagt
getan, sind wir mit unseren Fahrrädern bis zur Reception geradelt und dort an der
Hauptstrasse auf den Bus umgestiegen. Die Fahrt von Medulin nach Pula, dauerte
rund 45 Minuten und kostet pro Person und Wegstrecke 15 Kuna - ganz egal ob
Erwachsen oder Kind - Einheitstarif.
So sind wir um 13:15
Uhr in Pula, direkt vor der grossen Arena angekommen. Es ist schon
beeindruckend, was die Römer vor 2000 Jahren so alles erbaut hatten. Nix wie
rein - ja klar wir mussten natürlich noch Eintritt bezahlen, denn umsonst gibt
es heute ja nichts mehr. 40 respektive 20 Kuna und schon waren wir drin. Ein
riesiges Rondell, das Amphitheater und wenn man bedenkt, dass hier einmal
Menschen- und Tierkämpfe auf Leben und Tod stattgefunden haben, ist es schon
etwas ganz spezielles. Heutzutage finden jedoch nur noch Musikkonzerte,
Theateraufführungen oder sonstige TV-Akivitäten statt. Im Sommer gibt es zudem
noch an speziellen Tagen Gladiatoren-Schaukämpfe für die zahlenden Touristen.
Nach einer guten Stunde drinnen, inklusive Besuch der Ausstellung hatten
wir es dann gesehen und verliessen das Monstrum wieder, um im nahen Park bei
Hafen, auf einem lauschigen, schattigen Bänklein ein Bierchen zu trinken. Dann
folgte der eigentliche Sightseeingteil mit den unzähligen Läden und Restaurants
in der Fussgängerzone. Es ist ein wirklich schönes Städtchen - dieses Pula,
dass früher übrigens einmal Puli hiess und von den Eingeborenen auch heute
immer noch so genannt wird. Für das Mittagessen musste für einmal ein Mc
Donalds herhalten. Schon speziell, hier kostete ein Big-Mac Menu gerade einmal
4.5 Franken und bei uns in der Schweiz satte 12 Franken.
Dann weiter
durch die Stadt, vorbei an alten Kirchen, der Markthalle (die leider um diese
Zeit bereits wieder geschlossen hatte) und dem keinen römischen Theater.
Unterwegs trafen wir noch auf einen kleinen Campingladen und da kam mir dann
die Geschichte vom Morgen, mit dem Stromkabel wieder in den Sinn. Also sind wir
kurz rein und durch die Regale geschlendert, doch grosse Fehlanzeige, in einem
Regal findet man dies nicht. Somit mit Händen und Füssen dem netten Mann
erklärt was wir suchten und so kam er mit diversen Schukoverteilern wieder
zurück. Nein, nein sowas können wir nicht gebrauchen, wir suchen ja nur ein 10
Meter Stromkabel als Verlängerung. Also zog er nochmals los und tatsächlich kam
er wenig später mit einem orangenen 10 Meter Kabel wieder zurück (klar dieses
hatte auch Schuko-Stecker, aber diese kann ich ja dann beim Duro wieder durch
CH-Stecker umbauen). Perfekt und mit 100 Kuna (rund 15 Franken) war es auch
absolut im zahlbaren Bereich.
Die restliche Zeit bis zur Rückfahrt
überbrückten wir mit einem Barbesuch gleich beim schönen Triumpfbogen mitten in
der Altstadt und schauten dem hektischen Treiben unter uns gespannt zu. Der Bus
zurück nach Medulin fuhr um 19:33h, das heisst er kam mit kroatischer
Pünktlichkeit gute 15 Minuten später. An der Haltestelle haben wir uns noch
köstlich über eine sehr aufgetagelte junge Kroatin in 20 cm Highheels und sehr kurzem
schwarzen Röckchen, sowie oberknapper weisser Bluse ohne BH amüsiert. Sie stieg
in jeden Bus ein, der an dieser Haltestelle hielt und fragte den jeweiligen
Bus-Chauffeur "fahren sie nach Medulin", nach dem "nein" ist sie dann jeweils
wieder ausgestiegen, denn der Bus nach Medulin trägt die gut lesbare Nummer 25
und dies war auch an der Haltestelle klar und deutlich angeschrieben
- smile. Ich habe 100 Stutz gewettet, dass diese Dame in den Gentelmens-Club
(Tabledance-Club in Medulin will) und wie sich später noch herausstellte, genau
so war es - big smile!!! Wette zu 100% gewonnen!
Bei der Reception haben wir
dann unsere Fahrräder wieder in Empfang genommen und sind zum Duro
zurückgeradelt. Sämtliches Material hat der Bora standgehalten, es war alles
noch wie wir es verlassen hatten an seinem Platz. Doch da es immer noch etwas
Wind gab, haben wir uns entschlossen, das Nachtessen in einem der
Campingrestaurants einzunehmen, was eine gute Entscheidung war. Das Essen war
gut und die Bedienung nett und auch der Preis stimmte - 370 Kuna inklusive
Schnäpschen auf Kosten des Hauses und eînen Schleckstengel für die Kinder.
Gegen 23:30h hiess es dann aber ab ins Bett.
Ein ganz normaler Strandtag. Zuerst haben wir gut vor dem Duro gefrühstückt,
dann den restlichen Tag mit relaxen und nichtstun verbracht. Das Mittagessen
haben wir gerade ganz weggelassen, dafür wurde dies am Abend mit leckeren
Cevapcici und Teigwaren nachgeholt.
Nach dem Abendessen spielte das Wetter
wieder einige Kapriolen, so es gab Bitz und Donner, dazwischen immer wieder
einmal ganz leichten Regen. Im Gegenzug habe ich dafür noch ein paar
wunderschöne Vollmondbilder geschossen, denn der Mond leuchtete knallrot über
dem Meereshorizont. Gegen 23 Uhr war dann Nachtruhe.
Heute war mein Geburtstag!
Ich bekam wie des öftern meine 3 "K"s zum
Geburtstag! - Keine Karte - Keinen Kuchen - Kein Geschenk
Wir haben es sehr gemütlich angehen lassen.
Zuerst nett draussen vor dem Duro gefrühstückt und dann die Fahrräder genauer
unter die Lupe genommen. Bei vieren musste ein neuer Reifen aufgezogen und bei
zweien das Licht repariert werden. Also haben wir dies erledigt - denn die
neuen Pneus hatten wir ja bereits von zuhause mitgebracht und die defekten
Stromkabel wurden mit Pressschuhen neu zusammengepresst. Nun funktioniert alles
wieder so wie es sein muss.
Den restlichen Tag haben wir mit nichtstun
verbracht. Bevor es dann zuerst unter die Dusche und im Anschluss zum
Nachtessen ins Restaurant Antonio, in Medulin ging. Das Essen war sehr lecker,
wir Erwachsenen haben Chateaubriand bestellt, die Kids Cordonbleu,
Wienerschnitzel und Mixed Grill. Das Chateaubriand entspricht in der Schweiz in
etwa Entrecote, aber das haben wir ja im Vorfeld bereits geahnt. Dazwischen
immer mal wieder die Glückwunsch-Nachrichten beantwortet. Der Roséwein war
jedoch ganz miserabel, er war sehr sauer und bitter, naja hat auch nicht viel
gekostet und musste somit auch nicht ganz ausgetrunken werden. Das üppige Mal
schlug mit 850 Kuna zu buche (ca. 125 Franken, für 5 Personen, inklusive Wein).
Dann sind wir mit den Fahrrädern wieder über die Hafenpromenade zurück
zum Duro geradelt. Ach ja, unterwegs begegneten wir wieder der aufgemotzten
Kroatin, die wir bereits vorgestern im Bus von Pula nach Medulin kennengelernt
hatten. Sie verteilte vor dem Tabledanceladen Flyer für Getränke. Damit war
meine Wette zu 200% gewonnen - big smile!
Gegen 23:45h wanderten wir
dann aber müde in die Betten.
Der zweitletzte Strandtag auf dem Campingplatz in Medulin. Nachdem Frühstück
haben wir den ganzen Tag relaxed und gebadet. Die beiden Twins haben am
späteren Nachmittag auf dem Ramschmarkt noch ihr Glück versucht und zwei
Pennyboards (kleine Rollbretter) für 410 Kuna gekauft. Gegen Abend gab es dann
nochmals eine Aufregung, denn ein Österreicher ist am Strand vor unserem Duro
in einen Seeigel getreten. Mit allen möglichen Werkzeugen (Zangen, Pinzetten,
usw.), haben seine BegleiterInnen versucht die Stacheln wieder aus seinem Fuss
zu entfernen.
Im Anschluss an das Nachtessen, wiedereinmal ab unserer
Bordküche, dieses Mal mit Hamburger und Salat, fuhren wir mit unseren
Drahteseln nach Medulin hinein. Es wurde eine Rekognoszierungsfahrt für den
Coiffeur den unsere Tochter morgen noch aufsuchen möchte, um die Spitzen ihrer
Haare zu schneiden. Kreuz und quer fuhren wir durch alle Strassen, inklusive
den unzähligen Sackgassen, bis wir endlich fündig wurden. Auf dem Rückweg
gönnten wir uns jede/r noch ein Glace in der Fussgängerzone.
Der
Tagesabschluss fand draussen vor dem Duro mit einem Schlummertrunk statt, sowie
dem horchen der Discotöne, die von der anderen Buchtseite herüberdröhnten. Gute
N8!
Der Tag begann erneut sehr windig und wir hatten schon Angst, die Bora käme
nochmals zurück. Doch schon nach dem Morgenessen war es vorbei mit dem Wind.
Somit haben wir nochmals einen schönen Strandtag genossen. Im Verlaufe des
Nachmittages wurde es dann an der Zeit, unsere Sachen zu reinigen und
aufzuladen. Dabei beschlossen wir den Event-Shelter und die beiden alten
Sonnenliegen nicht mehr mit nach hause zu nehmen, sondern weiter zu
verschenken. Der Shelter hatte ja Stangenbruch und wurde notdürftig geflick,
zudem waren an den Ecken alle Nähte gezogen, so macht es keinen Sinn mehr, denn
nochmals zu reinigen und nach Hause zu transportieren. Das selbe galt für die
Liegen, auch diese hatten Risse in den Kunststoffbezügen. Also haben wir dieses
Material unsen Nachbarn rechts und links geschenkt. Als Gegenzug wurden wir für
nach dem Abendessen auf ein Bier eingeladen.
Das Abendessen wurde bis in
den späten Abend verschoben, denn wir hatten noch allerhand zu putzen und
aufzuladen. Dann wollten wir ja auch noch die Rechnung des Platzes bezahlen -
doch leider war dies heute nicht mehr möglich, die Kasse hatte nur bis 18:00h
offen. Shit happens - also erst morgens um 8:00h.
Somit sind wir
wieder zum Duro zurückgekehrt und haben die Einladung unserer Nachbar
wahrgenommen. Es wurden immer mehr Leute und am Schluss sassen sicherlich 14
Personen um einen kleinen Tisch herum und plauderten zusammen bis tief in die
Nacht hinein. Zwischendurch gingen unsere Kids zuerst auf den Ramschmarkt um
ihren Ferienbatzen los zu werden und dann Pizzas holen, denn etwas Hunger war
doch noch vorhanden. Gegen 1 Uhr gingen wir dann in Bett.
Punkt 7 Uhr ging der Wecker und wir verstauten noch die letzten Gegenstände für
die Reise. Dann folgte noch eine kurze Verabschiedung von unseren
Camping-Nachbarn und schon tuckerten wir über den Platz in Richtung Kasse.
Scheisse! Davor standen bereits 20 Personen und alle hatten das gleiche Ziel -
bezahlen. Somit stellten wir uns in die Schlange und warteten erstmal. Kurz
nach acht ging die Kasse auch wirklich auf und es begann ein reges treiben.
Auch wir durften nach geschlagenen 20 Minuten unsere Rechnung begleichen - 6700
Kuna für 5 Personen/14 Tage in der Hochsaison, das lag absolut im Rahmen.
Kaum bezahlt fuhren wir bereits wieder auf und davon in Richtung Autobahn
A9 mit Zwischenziel kroatische Grenze. Diese erreichten wir problemlos rund 90
Minuten später mit einem grossen Rückstau davor. Doch den eigentlichen
Grenzübertritt meisterten wir galant unt tuckeren nun über Land weiter nach
Koper in Slowenien. Da wurde ein kurzer Tankstopp eingelegt, denn der Diesel
ist dort mit 1.19 Euro absolut am günstigsten. Nachher weiter über die Autobahn
nach Triest/Italien, um dort in langen Kehren den Hang über die Autostrada
hochzuschrauben. Das war auch gerade die Feuertaufe für die Hitzeprobleme des
Kühlerwassers - doch wie bereits erwähnt, hatte ich die Lärmschutzwanne unter
dem Motor ja demontiert und so schafften wir es ohne das aufleuchten der
Temperaturanzeige hoch.
Nun folgten unzählige Autobahnkilometer in der
nie endenden Lastwagenkolonne über die Autobahn bis nach Verona. Unterwegs auf
einem Rastplatz noch Sandwiches gekauft und ein Pippistopp durchgeführt. Dann
weiter in Richtung Brenner bis nach Bozen. Bozen erreichten wir kurz vor 17:00h
und mussten dort für die gesamte Autobahnstrecke 43 Euros abladen. Dann weiter
über die Schnellstrasse bis nach Lana, ein Dorf vor Meran. Dort wollten wir auf
dem Campingplatz Schlosshof einchecken und zwei Nächte bleiben - doch leider
Fehlanzeige, es war alles ausgebucht (dies war das erste Mal in über vier
Jahren, dass wir abgewiesen wurden). Somit haben wir entschieden nochmals 30
Kilometer bis ins Vinschgau, genauer nach Latsch zu fahren und unser Glück auf
dem dortigen Campingplatz erneut zu versuchen. Kurz nach 17:45h war es soweit
und wir fuhren dort vor.
Dann ab in die Reception rein und die Frage
gestellt "haben Sie noch einen Platz für ein Womo für 2 Nächte?" - Die Antwort
folgte "leider nein, nur noch für ein Zelt". Scheisse! Also haben wir nochmals
nachgebettelt und der nette Mann schickte uns runter auf den Platz - wir sollen
uns selber ein Bild der Lage machen und wenn es passt für unseren Duro, könnten
wir bleiben. Der Platz war schon sehr klein und direkt vor einem Hymermobil,
dem wir die Sicht arg einschränkten. Egal wir bleiben! Also kurz eingecheckt
und dann aber ab unter die wohlverdiente Dusche.
Nach dem kühlenden
Nass, wurde dann im am Camping angeschlossenen Hotel-Restaurant das Abendessen
eingenommen. Nachher hiess es dann ab in die Heia - wir waren doch alle Müde
von der langen und heissen Fahrt durch drei Länder. Es waren doch gut 600
Kilometer heute abgefahren worden.
Gegen 8 Uhr wurden wir durch den Lärm einiger Nachbarn geweckt. Diese waren
bereits dabei ihre Habseligkeiten zusammen zu packen. Kaum waren diese
abgereist, haben wir uns zur Reception begeben, um unseren Platz gegen etwas
Besseres zu tauschen. Dies war heute kein Problem und so haben wir wie in
Kroatien den Platz 29 erhalten. Dieser lag sehr schön direkt am Fluss Etsch und
war zudem im Schatten umliegender Bäume. Also haben wir unsere Dinge kurz
gezügelt und schon hatten wir auf dem neuen Platz ganz nett unser Frühstück
eingenommen.
Da es nun doch schon relativ heiss geworden war, wurde
beschlossen ins kühle Nass des Pools zu hüpfen. Mmmmhhhh eine tolle Erfrischung
- denn der Pool war schweinekalt - brrr.
Zum Mittagessen gab es noch die
letzten mitgebrachten Lebensmittel, wie Teigwaren mit Käse, Brot mit allerlei
Beilagen und natürlich durften die bereits obligaten Popcorns aus dem
Duro-Mikrowellenofen ebenfalls nicht fehlen.
Im Anschluss wollten wir
noch die Waale sehen (lange Wasserrinnen, die teilweise kilometerlang den Berghängen entlangführen
um die tieferliegenden Felder zu bewässern). Also haben wir kurz die Turnschuhe angezogen
und sind 10 Minuten der Strasse nach spaziert. Dann zuerst über die sehr stark
befahrene Vinschgauerstrasse, kurz den Hang hoch und schon standen wir direkt
vor dem alten imposanten Bauwerk aus den vergangenen Jahrhunderten. Wir
stellten fest, dass das Wasser sehr milchig war, dies sei vom vielen Kalk im
Wasser, wurde uns später vom Platzwart erklärt. Unsere kleine Wanderung folgte ca. 400 Meter
dem Bauwerk, bis wir wieder runter zum Campingplatz zurück wanderten.
Den restlichen Nachmittag verbrachten wir am Pool und genossen noch den letzten
mitgebrachten Aperol Spritz und die beiden letzten Biere. Danach folgte die Dusche, in
den sehr schönen und sauberen sanitären Anlagen des Campingplatzes. Und da
meine Frau, die heute ihren 45-igsten Geburtstag feierte, nicht mehr unbedingt
im zum Campingplatz gehörenden Hotel essen wollte, noch ein sehr ausgedehnter
Spaziergang durch ganz Latsch. Wir sagten immer "nun latschen wir durch
Latsch"! Doch leider wurden wir nicht fündig. Alles was es in diesem kleinen
Dorf gab, waren rund 8 Cafe/Bars, die jedoch nicht zum Essen einluden. Also
Übung abgebrochen und wieder zurück zum Hotel beim Zeltplatz, wo wir im Anschluss
auf der Terrasse gemütlich und fein speisten. Gegen 23h hiess es dann aber
wieder ab in die Federn.
07:00h Tagwache, wir haben kurz alles zusammengepackt und schon fuhren wir mit
unserem Duro samt vollgepacktem Anhänger in Richtung Ofen- bzw. Reschenpass
davon. Unterwegs nach Mals,
entschieden wir uns, die flachere Variante über den Reschenpass zu nehmen.
Einerseits sind es dort doch 700 Höhenmeter weniger und andererseits kannten
wir diese Alpenquerung überhaupt nicht. Die Fahrt verlief absolut reibungslos
und gegen 9 Uhr passierten wir die Schweizergrenze bei Martina im Unterengadin.
Dann weiter nach Susch und über den Flüelapass nach Davos, welches wir gegen
11 Uhr erreichten. Kurz davor, haben wir noch bei der Talstation der
Pischaseilbahn unser letztes Trinkwasser abgelassen.
Die Weiterfahrt ging durch
das Prättigau bis nach Landquart, dann dem Walensee entlang bis zu uns nach
Hause im schönen Zürcher-Oberland. An unserer Homebase trafen wir genau um
13:20h ein. Nun folgte die stürmische Begrüssung unserer fast 20-jährigen Katze Ronja, die
sich sehr über unser Wiedersehen freute und natürlich das Ausräumen des Duro's,
sowie die Reinigung aller Utensilien und Fahrzeuge.
Fazit: Wir sind durch fünf Länder (Schweiz,
Italien, Slowenien, Kroatien, Österreich) insgesamt 1730 Kilometer gefahren und
es hat sich wirklich gelohnt! Wir werden bestimmt zu einem späteren Zeitpunkt
wieder einmal in diese Richtung losfahren.
Was uns wirklich sehr
erstaunte war, dass beide Wege bis auf 7 Kilometer fast identisch viele
Kilometer aufwiesen, so haben wir doch ganz unterschiedliche Routen gefahren –
Zufälle gibt es halt wirklich im Leben!
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